Nichts für schwache Nerven

So sehen Sieger aus ….

Die dringend benötigten drei Punkte blieben auch an diesem ungemütlichen Herbsttag in Brake. Mit 3 : 2 wurde der TuS Lipperreihe besiegt. Aber danach sah es zunächst garnicht aus Die Lipperreiher Stürmer und Mittelfeldspieler attackierten zu Beginn des Spiels schon so früh, dass die Braker erst garnicht aus der eigenen Hälfte herauskamen. Unter Druck wurden zudem eklatante Fehler in der Abwehr gemacht und beim manchmal übereifrigen Bemühen, sie wieder gut zu machen, entstanden weitere. Nach solch einer Fehlerkette fiel schon in der 3. Minute das 0 : 1. Und es ging noch einige Zeit so weiter. Gut war es da natürlich, dass Torwart Muhammed Eyigün ein ums andere Mal hervorragend parierte und Brake im Spiel hielt.

Dann jedoch passierte das, was sich schon in einigen Szenen vorher angedeutet hatte. Im zentralen Mittelfeld agierte ein Neuer, technisch gut und mit Überblick, noch nicht alle Zuspiele funktionierten auf Anhieb, aber in der 31. Minute bekam er 18 Meter vor dem Tor den Ball, legte sich ihn auf den rechten Fuß vor, sah  den Torwart etwas weit vor dem Tor stehen und versenkte den Ball absolut platziert zum Ausgleich im Tor. Das war die erste bemerkenswerte Visitenkarte des neuen zentralen Mittelfeldspielers Necati Kezer.

Nicht viel später gab es einen Freistoß, fast 20 Meter vor dem Tor, und Norman Wehmeier stellte seine Schusspräzision wieder einmal unter Beweis – und das Spiel war gedreht. Gut, dass die Lipperreiher ihre großen Chancen bis dahin nicht nutzen konnten.

Das Braker Spiel wurde in der zweiten Halbzeit deutlich besser. Eine Reihe von guten und planvollen Kombinationen machten Hoffnung. Auch Brake hatte dann ähnliche Chancen wie in der ersten Halbzeit Lipperreihe. Es dauerte allerdings bis zur 56. Minute, bevor Tobias Schürmann mit einem tollen Sprint in einen Eckball hineinlief und das 3 : 1 per Kopf erzielte.

Danach erkämpfte sich Lipperreihe wieder ein Übergewicht und neue Chancen, die dann tatsächlich mit einem unhaltbaren Schuss ins lange Eck noch zum Anschlusstreffer führten. Das Zittern sollte noch 10 Minuten andauern, denn Lipperreihe drückte und die Braker Abwehr kämpfte, nun etwas sicherer, aber nicht wirklich souverän. Das lag natürlich auch daran, dass Lipperreihe flinke Stürmer aufgeboten hatte. Nicht umsonst steht die Mannschaft noch immer im oberen Tabellendrittel.

Trainer Axel Wehmeier pustete nach dem Schlusspfiff tief durch: „Puuh, das brauche ich nicht bei jedem Spiel.“ Wie dem auch sei, es gab im Mittelfeld durch Necati Kezer mehr Sicherheit und Ideen, immer wieder Ansätze zu kontrolliertem Kombinationsspiel und einen starken Torwart Muhammed Eyigün, dazu drei Punkte. Was will man mehr?