Rolf Rüdiger Rottmann jetzt Berater beim TuS Brake

Einer der besten Kenner der lippischen Fußballszene konnte als Berater für den TuS Brake gewonnen werden: Rolf Rüdiger Rottmann. Auch bei seinen Tätigkeiten in anderen Vereinen war eines immer deutlich: Er ist ein Freund der Spieler.  Natürlich will er seinen Teil dazu beitragen, das enorme Potential, das er in der Braker Fußballabteilung sieht, weiter zu entwickeln. Aber er kann das am besten selbst erklärten – in einem Interview mit Rolf Eickmeier.

Du bist einer der besten Kenner der lippischen Fußballszene – auch als regelmäßiger Kommentator in der LIPPISCHEN LANDESZEITUNG. Wie schätzt du nach der Hälfte der Vorrunde die Situation in der Kreisliga A ein?

Ich hatte Brake einen Mittelplatz zugetraut. Da müssen wir im Moment einige Abstriche machen. Aber der Klassenerhalt wird auf jeden Fall geschafft. Ich bleibe dabei: Lemgo II ist Top-Favorit. Stärkster Gegner ist Hörstmar/Lieme. Lüerdissen ist die dritte Kraft, die haben sich inzwischen gut eingespielt. Dahinter sehe ich Werl-Aspe, Lipperreihe und Ahmsen. Kirchheide hatte ich nicht so stark eingeschätzt. Das ist für mich die größte Überraschung, trotz der vielen Abgänge. Ist wohl ein guter Trainer dort.

Was sagst du zu der heutigen Niederlage in Ahmsen?

Ich wiederhole mich: Brake hat mit dem Abstieg nichts zu tun. Heute war die Mannschaft voll auf Augenhöhe. Durch individuelle Fehler sind in der Schlussphase dann noch die Dämme gebrochen. Das darf natürlich eigentlich nicht passieren, liegt aber auch an der individuellen Stärke der Ahmser Stürmer, vor allem der Gebrüder Seifert.

Wie kann die Erste ihre Leistung stabilisieren und verbessern?

Leider war es bisher nie so, dass eine Formation über mehrere Spiele durchspielte. Immer wieder fallen wichtige Leistungsträger aus – auch heute wieder mit Manuel Süllwold und Jonas Hildebrand. Und dann verletzten sich im Spiel Fabian Schnitger und Olli Isaak noch. Dann ist die Mannschaft natürlich fehleranfällig. Wir brauchen die Leistungsträger mal alle gemeinsam in der Mannschaft und sie muss sich im Training und in den Spielen zusammenfinden und einspielen.

Wie siehst du deine Aufgaben beim TuS Brake?

Ja, ich bin „Berater“. Zunächst einmal will ich mit möglichst allen Spielern Einzelgespräche führen, ich möchte auf sie zugehen – es sind alles sympathische Jungens – , um ihnen auch mehr Selbstwertgefühl zu geben.

Ich muss sagen, das Umfeld beim TuS Brake ist sehr gut, die Leute sehr sympathisch. Das sieht man auch an den Zuschauern bei den Heimspielen oder bei den Stammzuschauern, die auch auswärts fast immer dabei sind. Vor allem ist gut, dass es eine komplette Jugendabteilung gibt – wie sonst nur beim TBV Lemgo und der SV Jerxen-Orbke. Davon lebt jeder Verein,, nicht davon, dass für teures Geld immer wieder neue Spieler geholt werden. Aber ein Verein sollte natürlich schon so attraktiv sein, dass auch Spieler von auswärts gerne kommen.

Was sollte langfristig angestrebt werden?

Es geht darum, den Unterbau weiter zu stärken und die Vereinsstrukturen weiter effektiv auszubauen. Auf lange Sicht sollte der TuS Brake in allen Bereichen die Nummer Zwei in Lemgo werden. Das halte ich nicht für unrealistisch. Manche halten den TuS Brake ja sogar für einen „schlafenden Riesen“. Ich werde jedenfalls mein Bestes tun.

Vielen Dank für das Gespräch – viel Spaß bei der Arbeit.